Masterstudierende und Prof. Stumpf präsentieren Corona-Studie in Finnland

Anlässlich der 21. internationalen und interdisziplinären Jahrestagung des Forschungsnetzwerks Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation (EUKO) in Turku/Finnland waren die Masterstudentin Sophia Hellenthal sowie Prof. Dr. Marcus Stumpf, wissenschaftlicher Leiter des KompetenzCenters Marketing & Sales (KCMS), eingeladen, ihre Studienergebnisse zu präsentieren. Ziel ihrer Studie war es, am Beispiel der Corona-Pandemie aufzuzeigen, wie Konsumenten unbewusst u.a. durch Kommunikation in ihrem Entscheidungsverhalten beeinflusst werden und sogenannte Urteils- bzw. Entscheiungsfehler begehen. Darüber hinaus wurde analysiert, inwieweit Konsumenten ihr Kaufverhalten im Zuge der Pandemie veränderten und inwiefern diese Verhaltensveränderungen von langfristiger Gültigkeit sind. 

 

Die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie erfordert viele unvorhergesehene Entscheidungen. Unter Unsicherheit trifft der Mensch diese nicht unbedingt rational. Forschungsbefunde aus der experimentellen Psychologie zeigen, dass bis zu 95% unserer Entscheidungen durch das menschliche Unterbewusstsein getroffen werden. Dabei werden häufig sogenannte Urteilsheuristiken bei Entscheidungen unter Unsicherheit angewandt. Diese Heuristiken haben die Vorteile der einfachen Anwendbarkeit und Schnelligkeit, jedoch sind auf diesen Regeln basierende Urteile und Entscheidungen auch häufig mit Fehlern verbunden. Zu diesen Urteils- und Entscheidungsfehlern zählen beispielsweise die Repräsentativitätsheuristik, Framing-Effekte, der Bestätigungsirrtum und der Verfügbarkeitsfehler. Im Rahmen dieses Forschungsbeitrags wurde untersucht, inwiefern sich bekannte Phänomene aus der Verhaltensökonomie, wie das WYSIATI-Phänomen von Daniel Kahneman, im Zuge der Corona-Pandemie zeigen. Der Wirtschaftsnobelpreisträger beschreibt damit, wie unser Gehirn (das sog. „System 1“ bzw. der „Autopilot“) versucht, die Wirklichkeit zu verstehen. Vereinfacht ge- sagt: Was wir nicht sehen, findet auch nicht statt.